WIELAND GIEBEL - REISETAGEBUCH
 
Seite 1  weiter zur Seite 2


Iran
Zum Tagebuch der Reise in den Iran im Juni 2007

Reise nach Kurdistan
Sonnabend, 11. bis Sonnabend, 18. November 2006

Die Fahne Kurdistans ist identisch mit der von NRW, nur daß die Kurden in der Mitte noch eine Sonne haben. Bei Staatsbesuchen aus NRW in Istanbul durfte deswegen die NRW-Fahne nicht gehißt werden.

Sonnabend, 11. November 2006
Nach Diyarbakir ans andere Ende der Türkei, 1982 Kilometer von Istanbul entfernt, will ich, weil hier 52 kurdische Bürgermeister vor Gericht stehen, die sich in einem offenen Brief an den dänischen Ministerpräsidenten gewandt hatten, er möge den kurdischen Satellitenfernsehsender weiter laufen lassen. Davon ist aber in der Stadt, 325 Kilometer vor der irakischen Grenze, nichts zu sehen oder zu spüren.

Diyarbakir ist ganz neu, wächst schnelle und ist inoffiziell die Hauptstadt des türkischen teils Kurdistans. Blick vom Hotel Dedeman auf einen Park.

Mehrstöckige Wohnhäuser mitten in der Stadt, alles sieht nach überlegter Stadtplanung aus.

Für ein Unternehmen, das Verkablung anbietet oder Kabel unter die Erde bringt, wäre hier ein ganz umfangreiches Betätigungsfeld gegeben.

Eine riesig, sehr hohe historische Stadtmauer, guterhalten, umgibt den Stadtkern. Wenige Viertel machen einen alten Eindruck, die Gassen sind eng, aber die Häuser sehen nur alt aus, sind meist aus Beton im Stil eines Basars.

Die Stadtmauer, nachts beleuchtet, prächtig restauriert.

Um Mitternacht komme ich aus Istanbul an, es ist ja nichts Unbekanntes, irgendwie wirkt es wie Kreuzberg ohne die Bausubstanz der Gründerzeit. Von einem Internetcafé aus beantworte ich Mails, wir fassen Ersatzveranstaltungen für die Lange Nacht der Museen ins Auge, die ausfallen soll. In einem hell beleuchteten Restaurant gibt es Suppe. Weiß gedeckte Tisch und eine Glasplatte darauf. Erst kommt türkisches Brot „Baguette“, dann Salat, viel Blattpetersilie und Peperoni sowie Tomaten mit Zitrone, dann eine würzige Suppe aus Kichererbsen, anschließend Tschai, alles zusammen ein Euro. Bier im Hotel und in Restaurants kostet so um die drei Euro. Beim Rausgehen bekommt man aus einer Flasche einen Spritzer Zitronenwasser in die Hand. In einer Seitenstraße wird eine illegale Basarzeile abgerissen. Baufahrzeuge machen die Buden nieder und daneben stehen einige Honoratioren in Anzügen, die die Aktion überwachen.

Seite 1  weiter zur Seite 2